BI in der Kanzlei – Sind Sie bereit für den nächsten Schritt?
4 gut investierte Leseminuten
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Integrierte Business Intelligence und automatisierte Rechnungsstellung – für datenbasierte Entscheidungen und effiziente Abrechnung auf Knopfdruck.
Die digitale Transformation macht vor keiner Branche halt, auch nicht vor der Rechtsbranche. Anwaltskanzleien stehen heute vor der großen Herausforderung, ihre Arbeitsprozesse effizienter gestalten zu müssen und dabei ihre Entscheidungen auf der Basis verlässlicher Daten zu treffen. Das ist insbesondere erforderlich, um sich in einem immer schneller agierenden und zunehmend digitalen Umfeld erfolgreich als Wettbewerber zu positionieren. Business Intelligence verspricht hierbei Abhilfe mit einer datengetriebenen Optimierung der gesamten Kanzleiführung. Doch wie tiefgreifend ist dieser Wandel tatsächlich, und welche Potenziale birgt Business Intelligence für Juristinnen und Juristen?
Moderne Kanzleien verwalten große Mengen an Informationen – von Prozessakten über abrechenbare Stunden („billable hours“) bis hin zur Auswertung der eigenen Marketing-Aktivitäten. Klassische Methoden der Datenerfassung und -auswertung stoßen deswegen zunehmend an ihre Grenzen. Hier setzt Business Intelligence an: Durch intelligente Softwarelösungen können Daten aus verschiedenen Quellen zusammengeführt, analysiert und in Echtzeit visualisiert werden. Unter Business Intelligence versteht man also nichts anderes als die Analyse von Daten in elektronischer Form. Eine automatisierte Berichterstattung und eine Echtzeit-Datenanalysen reduzieren den manuellen Aufwand für die Analysen dabei erheblich.
Business Intelligence macht die wirtschaftliche Situation der Kanzlei transparenter und erlaubt, ungenutzte Potenziale zu identifizieren. Eine solche Analyse kann beispielsweise aufzeigen, welche Rechtsgebiete oder Mandanten besonders profitabel sind oder wo Ressourcen bisher ineffizient eingesetzt werden. Mit Machine-Learning-Algorithmen werden zukünftige Entwicklungen wie die Mandantennachfrage oder der Umsatzwachstum vorhergesagt. Mit Künstlicher Intelligenz werden Daten wie unbezahlte Rechnungen, Umsatzpotenziale oder optimierbare Prozessschritte automatisch identifiziert und dargestellt. Business-Intelligence-Lösungen eröffnen den Zugang zu den Schlüsseldaten einer Kanzlei und erlauben Anwältinnen und Anwälten diese zur Steigerung der Effizienz und Rentabilität gezielt einzusetzen.
Und das Beste: Die Optimierungspotentiale lassen sich aus den in der Kanzlei meistens sowieso bereits erhobenen Daten gewinnen. Es bedarf lediglich einer klugen, technischen Lösung, um diese Daten zu sammeln, aufzubereiten und zu visualisieren. Das „Data-Mining“ kann eine Menge bringen und setzt lediglich die Bereitschaft voraus, in der eigenen Kanzlei Systeme zu nutzen, die eine entsprechende Analyse ermöglichen.
In einer zunehmend digitalisierten Welt kann es sich kaum eine Kanzlei leisten, auf eine datenbasierte Entscheidungsfindung zu verzichten. Business Intelligence bietet dabei nicht nur einen internen Mehrwert, sondern stärkt auch die Wettbewerbsposition der Kanzlei gegenüber der Konkurrenz. Wer Daten intelligent nutzt, kann seine Marktstellung gezielt ausbauen, sich schneller an veränderte Gegebenheiten anpassen und sogar völlig neue Geschäftsmodelle entwickeln.
Während traditionelle Kanzleien oft auf Erfahrungswerte und Intuition setzen, ermöglicht Business Intelligence eine faktenbasierte Steuerung von Ressourcen und Investitionen. Dies zeigt sich insbesondere bei der Expansion in neue Rechtsgebiete oder Märkte. Kanzleien, die Business-Intelligence-Systeme nutzen, erkennen frühzeitig, welche Dienstleistungen besonders gefragt und wo Wettbewerbsvorteile realisierbar sind. Das ist in Zeiten besonders wichtig, in denen sich rechtliche Rahmenbedingungen oder wirtschaftliche Gegebenheiten schnell ändern.
Neben internen Prozessen verändert Business Intelligence auch die Art und Weise, wie Kanzleien mit ihrer Mandantschaft interagieren. Durch die systematische Auswertung des Mandantenverhaltens lassen sich Trends frühzeitig erkennen. Wer langfristig loyale Mandanten identifizieren kann, ist in der Lage, gezielt auf deren Bedürfnisse einzugehen. Proaktive Maßnahmen wie ein verbesserter Service können dann gezielt eingesetzt werden, um Mandanten langfristig zu binden. Besonders in hochkompetitiven Rechtsgebieten stellt dies einen erheblichen Vorteil dar.
Business Intelligence kann außerdem bei der Einhaltung von gesetzlichen Anforderungen unterstützen. Beispielsweise bei der Überwachung von Fristen, regulatorischen Änderungen und Berichtsanforderungen. Business Intelligence hilft, potenzielle Compliance-Risiken rechtzeitig zu identifizieren und zu minimieren. Regelmäßige Datenanalysen gewährleisten, dass interne Prozesse im Einklang mit gesetzlichen Vorgaben stehen, insbesondere in sensiblen Bereichen wie dem Geldwäschegesetz und der DSGVO.
Die Einführung von Business Intelligence geht damit weit über eine reine Prozessoptimierung hinaus. Sie ermöglicht Kanzleien, strategische Entscheidungen auf einer präzisen Datengrundlage zu treffen.
Trotz der vielversprechenden Vorteile bringt die Einführung von Business Intelligence auch Herausforderungen mit sich. Eine der größten Hürden ist die Integration in bestehende Systeme. Viele Kanzleien arbeiten mit spezialisierter Software für Mandatsmanagement, Abrechnung und Dokumentenverwaltung. Eine Business-Intelligence-Lösung muss nahtlos mit diesen Systemen kompatibel sein, um einen echten Mehrwert zu bieten. Zudem ist die Datensicherheit ein zentraler Aspekt. Die Einhaltung von Datenschutzvorschriften wie der DSGVO ist essenziell, insbesondere wenn sensible Mandantendaten analysiert werden.
Eine weitere Hürde liegt in der Akzeptanz der neuen Software durch die Kanzleimitarbeitenden. Viele Juristen sind es gewohnt, mit klassischen Programmen wie Microsoft Word oder Outlook zu arbeiten und stehen Business-Intelligence-Tools zunächst kritisch gegenüber. Die neue Software muss deswegen benutzerfreund gestaltet sein. Selbst die beste Datenanalyse bleibt wirkungslos, wenn Anwältinnen und Anwälte nicht in der Lage sind, die technische Lösung sowie die gewonnenen Erkenntnisse effizient zu nutzen. Neben nutzerfreundlichen Designs und übersichtlichen Dashboards sind daher auch gezielte Schulungen erforderlich. Gleichzeitig hilft die Auswertung von Daten aber auch dabei, die Mitarbeiterauslastung besser einschätzen zu können und Weiterbildungsmaßnahmen gezielt einzusetzen. Die gewonnene Transparenz sorgt für eine faire Verteilung der Arbeitslast und trägt zur Mitarbeiterzufriedenheit bei.
Allerdings kann die Implementierung von Business-Intelligence-Lösungen teuer und zeitaufwendig sein, insbesondere, wenn bestehende IT-Infrastrukturen nicht auf eine datengetriebene Arbeitsweise ausgelegt sind.
Die Nutzung von Business Intelligence steht für Kanzleien noch am Anfang, doch die Entwicklung schreitet rasant voran. Während bisher vor allem große Wirtschaftskanzleien Business Intelligence nutzen, wird die Technologie zunehmend auch für mittelständische und kleinere Kanzleien interessant. Fortschritte in den Bereichen Künstliche Intelligenz und Machine Learning werden diese Möglichkeiten in den kommenden Jahren noch erweitern.
Die Anwaltsbranche steht vor einem Paradigmenwechsel. Business Intelligence ist dabei kein kurzfristiger Trend, sondern eine Schlüsseltechnologie, die in den nächsten Jahren die Art und Weise, wie Kanzleien arbeiten, grundlegend verändern wird. Wer frühzeitig auf datenbasierte Entscheidungsprozesse setzt, wird langfristig erfolgreicher und wettbewerbsfähiger sein. Die Herausforderung besteht darin, die Technologie nicht nur zu implementieren, sondern sie strategisch zu nutzen, um die Kanzlei zukunftsfähig zu machen.
Daniel N. Solenthaler – dank seiner mehr als 30-jährigen Erfahrung in der Softwarebranche, mit Schwerpunkt auf Kanzleisoftware, sowie einem Abschluss in Betriebswirtschaft der Universität St.Gallen ist Daniel N. Solenthaler ein ausgewiesener Experte für die Digitalisierung von Anwaltskanzleien. Durch die Betreuung von Hunderten von Kanzleien verfügt er über ein umfassendes Verständnis für die Bedürfnisse der Branche und erkennt schnell Verbesserungspotenziale. Mit gezielten Prozessoptimierungen hilft er Kanzleien, effizienter, rentabler und dynamischer zu werden.