Silicon Valley Entdeckungen | Die Tech-Revolutionen von Morgen
6 gut investierte Leseminuten
Silicon Valley Entdeckungen | Die Tech-Revolutionen von Morgen
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Wie würde es sich anfühlen, nie wieder eine E-Mail manuell einem Mandat zuordnen zu müssen?
Im Herzen Kaliforniens, südlich von San Francisco, fungiert das Silicon Valley als globaler Melting Pot für Technikvisionäre. Giganten wie Apple und Google richten hier ihre Scheinwerfer auf das Morgen. Aber welche Neuerungen kündigen sich am Horizont an? Ein inspirierender Rundflug durch die aktuelle Techniklandschaft.
Künstliche Intelligenz: Der Multimedia-Trendsetter
Die Fortschritte in der KI sind revolutionär. GPT-4, ein Modell von OpenAI, kann nicht nur Text, sondern auch Bilder verarbeiten. Dieser Fortschritt geht über Chatbots hinaus und betrifft jeden Sektor: Medizin, Finanzen, Kunst und darüber hinaus. Der Begriff «KI» wird bald in der Technologielandschaft so alltäglich sein wie das Internet.
In einem kürzlich erschienenen Forschungsbericht, an dem ein Google-Experte mitarbeitete, wird erläutert, wie mittels funktioneller Magnetresonanztomographie erfasste menschliche Gehirnwellen zur Musikschöpfung verwendet werden können. Forschungsteams aus Kalifornien und New York legten dar, wie es ihnen gelang, basierend auf diesen Gehirnwellen Musik zu kreieren, die an Pink Floyds „Another Brick in the Wall“ erinnert. Diese innovative Technologie könnte in der Zukunft das Potential haben, Lähmungspatienten das kommunizieren lediglich durch Gedankenkraft zu ermöglichen.
Des Weiteren hat Google sein neues KI-Musikinstrument, MusicLM, vorgestellt. Dieses innovative Tool verwendet KI zur Musikproduktion und baut, ähnlich wie ChatGPT, auf der Technologie des Large Language Models (LLM) auf.
Die Investitionen im KI-Musiksektor sind vielfältig: Neben Google hat auch Meta, der Mutterkonzern von Facebook, in diesen Bereich investiert. Nach Angaben der Financial Times haben Alphabet, Googles Mutterunternehmen, und Universal Music eine Vereinbarung getroffen, die die Lizenzierung von Künstlerstimmen und Melodien für KI-erzeugte Musikstücke beinhaltet.
Darüber hinaus hat Apple das Start-up AI Music übernommen, das sich auf KI-gesteuerte Musik spezialisiert hat. Ein besonderes Merkmal dieser Musikstücke ist ihre Dynamik und Anpassungsfähigkeit. Sie können sich an die Emotionen des Zuhörers anpassen oder das Tempo eines laufenden Sportlers mithilfe einer Smartwatch nachvollziehen und entsprechend anpassen.
Im KI-Sektor zeigt sich ein wachsender Trend zur Individualisierung von Inhalten, sei es in E-Mails, auf Social-Media-Plattformen oder in Videobeiträgen. Zukünftige individualisierte KI-Systeme könnten Inhalte nicht nur basierend auf den Vorlieben des Nutzers gestalten, sondern auch auf dessen Persönlichkeitsmerkmale oder aktuelle Stimmungslage eingehen. Ein solches gezieltes Anpassen ermöglicht ein präziseres Ausrichten von Werbemassnahmen und kann dazu beitragen, Inhalte in sozialen Netzwerken bereitzustellen, die den Interessen oder Informationen des Nutzers näherkommen. Als Beispiel hat Google kürzlich Google Duplex eingeführt, einen digitalen Helfer, der in der Lage ist, Anrufe zu initiieren, Buchungen vorzunehmen oder Geschäftszeiten zu erfragen. Momentan ist Google Duplex in den USA und fünfzehn weiteren Nationen, einschliesslich Frankreich, Spanien und Grossbritannien, verfügbar, jedoch nicht in den DACH-Ländern.
Dank KI-Individualisierung werden Inhalte so angepasst, dass sie den Neigungen, Wünschen oder Gewohnheiten der Verbraucher entsprechen. Oftmals wird diese Strategie vom Marketing vorangetrieben, wobei das Hauptziel darin besteht, den Nutzern passendere Inhalte zu liefern, um so ein intensiveres Engagement und höhere Konversionsraten zu fördern und die Loyalität der Nutzer zu erhöhen. Das KI-gestützte Anpassen von Inhalten ermöglicht es zudem, verfeinerte Daten über die Nutzer zu sammeln. Dies ist besonders für Bereiche wie Geschäftsdatenanalyse, Marketing und Kundenbeziehungsmanagement von Bedeutung.
Auch im Gesundheitssektor wird eine steigende Tendenz zur Individualisierung beobachtet. Massgeschneiderte Medizin, beispielsweise durch Gesundheitsanwendungen, gewinnt zunehmend an Bedeutung. Ebenso erfreut sich die Genomsequenzierung, beispielsweise zur Identifikation von Erbkrankheiten, wachsender Beliebtheit und wird für Einzelpersonen immer zugänglicher. Laut dem National Human Genome Research Institute sind die Ausgaben für die Genomsequenzierung in der jüngsten Vergangenheit weiter zurückgegangen.
Künstliche Intelligenz erfordert erhebliche Rechenleistung. In diesem Zusammenhang könnten Quantencomputer eine Lösung bieten. Führende Unternehmen im Silicon Valley, darunter Intel, IBM, Microsoft (Azure Quantum) und Google (Google Quantum AI), haben in die Quantentechnologie investiert. Die bis dato existierenden Prototypen von Quantencomputern befinden sich noch in der Entwicklungsphase und sind nur in ausgewählten Einrichtungen verfügbar.
IBM hat vor kurzem bedeutende Fortschritte im Bereich der Quantencomputer vermeldet. Im Mittelpunkt steht dabei die Fehlerkorrektur, die für Quantencomputer essentiell ist, um zuverlässige Berechnungen durchzuführen. Laut IBM konnte mit einer innovativen Fehlerkorrekturtechnik ein erheblich präziseres Ergebnis erzielt werden.
Im Juni stellte Intel einen neuen Quantum-Chip namens „Tunnel Falls“ vor, der für Universitäten und Bundesforschungslabore zugänglich gemacht wurde. Dieser Silizium-Chip verfügt über zwölf Quantenbits und erlaubt eine erweiterte Palette an Experimenten sowie die Entwicklung innovativer Techniken im Umgang mit mehreren Quantenbits. Der Chip zielt darauf ab, neue Möglichkeiten in der Quantenforschung zu erschliessen und das Quanten-Ökosystem zu fördern.
Aktuell liegt der Fokus auf Technologien, die es Menschen, beispielsweise mit Querschnittslähmung oder Multipler Sklerose, ermöglichen, Computer allein durch Augenbewegungen zu steuern. Tatsächlich kann man heute schon Autos mittels Eye Tracking lenken.
Neueste autonome Fahrzeuge nutzen Eye Tracking, um die Augen des Fahrers zu überwachen und das Auto zu bremsen, falls er nicht auf die Strasse schaut. Durch Eye Tracking können auch Infotainment-Systeme und Fahrzeugmusik gesteuert oder der Fahrer erkannt werden, um individuelle Einstellungen vorzunehmen.
Laut dem Technologieanbieter Exor aus Kalifornien werden Technologien wie Cloud Computing, Cognitive Computing und Internet der Dinge die nächste Evolutionsstufe der Mensch-Maschine-Interaktion prägen.
Experten von Volkswagen haben Virtual- und Augmented-Reality-Tools entwickelt, die Designern und Ingenieuren helfen, grosse Datenmengen zu verarbeiten und Machine Learning für autonomes Fahren zu nutzen.
Das Metaversum vereint physische und digitale Realitäten, unterstützt durch VR- und AR-Anwendungen. Meta-Gründer Mark Zuckerberg betonte kürzlich das Potenzial von KI und dem Metaversum. Brancheninsider erwarten bald eine AR-Brille von Meta, die 3D-Grafiken direkt ins Auge projiziert.
Unternehmen wie Elon Musks SpaceX und Jeff Bezos› Blue Origin führen den Trend privater Raumfahrt an. Blue Origin arbeitet mit der NASA am Artemis-Programm, welches US-Astronauten 2024 zurück auf den Mond bringen soll.
Neue Technologien starten oft im Raumfahrt- oder Militärbereich. Apple nutzt nun Titan, ein in der Raumfahrt verwendetes Material, für das neueste iPhone 15 Pro, das laut Apple das bisher leichteste iPhone ist. Titan wird auch in der Medizin und beim Camping eingesetzt.
Einzelne Technologien waren gestern. Der Trend geht dahin, verschiedene Technologien miteinander zu integrieren, beispielsweise Künstliche Intelligenz und das Internet der Dinge. Dadurch wird die Welt nicht nur komplexer, sondern auch stärker vernetzt.
Daniel N. Solenthaler – dank seiner mehr als 30-jährigen Erfahrung in der Softwarebranche, mit Schwerpunkt auf Kanzleisoftware, sowie einem Abschluss in Betriebswirtschaft der Universität St.Gallen ist Daniel N. Solenthaler ein ausgewiesener Experte für die Digitalisierung von Anwaltskanzleien. Durch die Betreuung von Hunderten von Kanzleien verfügt er über ein umfassendes Verständnis für die Bedürfnisse der Branche und erkennt schnell Verbesserungspotenziale. Mit gezielten Prozessoptimierungen hilft er Kanzleien, effizienter, rentabler und dynamischer zu werden.